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AutorenbildDan Apus Monoceros

Tangas’n’Ropes

Seile und Tangas sehen zusammen richtig heiß aus. Was meint ihr?


Eigentlich fand ich Tangas bisher eher zu bitchig, zu billig und joah, irgendwie nicht so mein Style… Aber erst kürzlich habe ich ein männliches und ein weibliches Model in Tangas oder zumindest ähnlichem Lendenschurz gefesselt. Und es war einfach hot!!! Die winzigen Linien unterstützen die natürliche Form des Körpers. Sie betonen, was da ist, stören nicht beim Fesseln und lassen Raum für die Ästhetik von Seil und Körper. Sie verdecken wenig und will man dann etwas mehr, so kann man das Stückchen Stoff problemlos zur Seite ziehen und später auch wieder darüber legen. Der Rigger hat es in der Hand…



Zeit, mal etwas mehr darüber zu lernen und nachzudenken :)


Im Beitrag geht es um…

  • Ursprung und kultureller Hintergrund

  • Bedeutung des Tangas in Mode und Kultur

  • Wieso passen Tangas so gut zu Shibari und hierbei um

    • die Ästhetik

    • die Gefühlswelten und

    • technische Aspekte.

  • Was macht einen guten Tanga zum Fesseln aus



Ursprung und kultureller Hintergrund

Der Tanga ist ein minimalistisches Kleidungsstück, dessen Wurzeln in den indigenen und traditionellen Kulturen Südamerikas, insbesondere Brasiliens, liegen. Dort war der Tanga ein traditioneller Lendenschurz. Der Begriff „Tanga“ selbst stammt aus dem Portugiesischen und bezieht sich auf die Kleidung der Indigenen. Mit der Zeit fand dieses Kleidungsstück seinen Weg in die westliche Mode, besonders über die Bademode. In den 1970er Jahren, besonders in Brasilien, wurde der Tanga zu einem Zeichen der Körperfreiheit und des ästhetischen Ausdrucks.


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Einschub: Auch in anderen Kulturen gab es ähnliche Lendenschürzen, die dem heutigen Tanga recht ähnlich waren. So zum Beispiel bei den Griechen, den Römern, im afrikanischen Raum, allgemein in warmen Regionen der Welt und speziell zum Beispiel der Fundoshi, im Japanischen. Meistens waren sie als praktische Sommermode zu verstehen und es ging vor allem um die Funktionalität. Sie waren dabei aber sehr individuell und unterschieden sich auch innerhalb der Kulturen, je nach Stand und persönlichem Geschmack. Der Fundoshi war hierbei vor allem auch im rituellen Kontext ein Symbol für Männlichkeit und Reinheit.

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Bedeutung für die Mode und Kultur

Im Laufe des 20. Jahrhunderts erlebte der Tanga eine Transformation von reinem Gebrauchsgegenstand zu einem Kleidungsstück mit starkem kulturellen und ästhetischen Wert. Der Tanga fand seinen Weg in die internationale Modewelt und wurde sowohl für Männer als auch für Frauen zu einem Statement für Freiheit, Sinnlichkeit und Körperbewusstsein.


Heute wird der Tanga oft als Ausdruck von Selbstbewusstsein und Freiheit getragen. Seine minimalistische Form erlaubt es, den Körper ästhetisch zu betonen und die natürliche Schönheit in den Vordergrund zu stellen. Besonders in der westlichen Welt steht der Tanga für die Enttabuisierung des Körpers, für sexuelle Freiheit und die Möglichkeit, den eigenen Körper ohne Scham zu zeigen.



Viele tragen den Tanga unter enger Kleidung, um Linien zu vermeiden. Man findet ihn aber auch viel am Strand oder im Rahmen von Bodybuilding, Wrestling oder Schönheitswettbewerben. Er drückt Selbstbewusstsein aus und wird eng mit Ästhetik und Körperbewusstsein in Verbindung gebracht.


Obwohl der Tanga ursprünglich in vielen Kulturen von Männern getragen wurde, wurde er im westlichen Kontext zunächst vor allem als Frauenkleidungsstück angesehen. Daher symbolisiert er für viele Femininität, Sinnlichkeit und Körperbewusstsein.


Aber auch Männer greifen zum Tanga, in der Bademode und als Unterwäsche. Gerade im Kontext von männlichen Körperkult hat er eine besondere Bedeutung, zum Beispiel im Bodybuilding oder beim Wrestling. Hier wird der Tanga oft als Zeichen von Fitness und Körperbewusstsein gesehen. So steht er hier als neue Form von Männlichkeit, welche die männliche Ästhetik und Begehrtheit selbstbewusst in Szene setzt.


Jeder Mensch kann Tanga tragen und er kann für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben. Gerade in den Bereichen zwischen den binären Geschlechtern steht ein Tanga eben auch für das Non-binäre, das Gender Fluide, das Androgyne oder das man es eben nicht zuordnen kann. Somit kann man sagen, dass der Tanga einen spannenden Werdegang hinter sich hat und sowohl für starke weibliche und männliche Geschlechtsidentitäten steht, wie auch eben gerade für das nicht-binäre.


Was bedeutet ein Tanga für dich?



Wie passt das zum Shibari?

Setzen wir den Tanga mal in Bezug zum Shibari… also dem ästhetischen Fesseln des Körpers.



Die Ästhetik

Beide betonen den Körper als ästhetisches Objekt und setzen ihn in den Mittelpunkt. Sie lenken die Aufmerksamkeit, sie betonen ihn, sie präsentieren ihn. Er wird ohne Scharm und Würde zur Schau gestellt und wie ein Kunstwerk inszeniert. Dabei ist der Körper weder nackt noch bedeckt. Nicht entblößt, sondern pur und frei.


Tangas und Shibari präsentieren die Körper sinnlich und kunstvoll!


Tanga und Shibari nehmen Menschen, wie sie sind. Sie setzen sie in Szene, sie schmücken sie, aber sie verändern sie nicht. Sie retuschieren nicht, sie sind rein und unbefleckt. Sie arbeiten quasi die natürliche Ästhetik des Models heraus und geben ihm somit den Raum, den es braucht. Dies schaffen die dünnen Linien des Tangas und die starken Seile der fesselnden Person. Sie betonen und unterstreichen dabei die natürliche Form des Models. Sie geben dem Model aber auch halt, halten die Dinge dort wo sie sein sollen und sichern somit die Position.


Tanga und Seilarbeit schaffen eine dynamische Spannung zwischen dem, was gezeigt wird, und dem, was verborgen bleibt. Diese Spannung integriert hierbei auch POsition und Perspektive, aber auch ein kleines bisschen Stoff, so dass eben nicht plump oder zu viel wirkt… So erzeugt die Kombination eine gleichermaßen sinnliche wie auch kunstvolle Wirkung.



Die Gefühlswelt des Models


Shibadi und Tangas verbinden gewisse Gefühle. Selbsterfahrung und Selbstbewusstsein ist eine davon: Menschen, die stolz auf ihren Körper sind und diesen gerne zeigen werden sowohl Tangas, als auch Seile schmeicheln und sie in ihrem Wunsch nach Extrovertiertheit unterstreichen. Beide stellen Menschen in das Zentrum der Aufmerksamkeit, wo er erstrahlen kann.


Aber auch andersherum, Menschen, die eher die Intimität und die Peinlichkeit wertschätzen, werden an beiden Elementen gleichermaßen profitieren. Zieht man anschließend das Höschen noch etwas zur Seite, so kann man weiter davon profitieren.


Für viele Menschen ist das Gefesselt Sein ein Gefühl der Freiheit. Ähnlich ist es mit dem Gefühl in einem Kleidungsstück, das quasi nichts verdeckt. Man fühlt sich frei, wenn man gefesselt oder in einem Tanga ist… fühlst du dich dann noch freier, wenn du beides kombinierst?


Es gibt noch so viele weitere Gefühlswelten, die sich rund um das sinnliche und erotische Spiel drehen, die ebenfalls von beiden Elementen gleichermaßen angesprochen werden und die einander wunderbar ergänzen können. Tanga und Fesseln können die gleichen Bedürfnisse ansprechen und diese dadurch verstärken oder zu einer Einheit vervollkommnen. Man gibt sich in die Hände einer Vertrauensperson, die durch den Tanga ein weiteres Element zum Spielen hat, egal in welche Richtung es gehen soll.



Technische Aspekte

Rein technisch gesehen ist weniger Kleidung ein Vorteil beim Fesseln. Die Seile verheddern sich weniger und sie rutschen auf der Kleidung nicht ab. Gleichzeitig rutschen Tangas selber auch nur relativ wenig, da sie sich der natürlichen Form perfekt anpassen. Da die meisten Tangas auch gleichzeitig sehr flach sind, entstehen auch keine unangenehmen Druckstellen, die durch kreuzende Seile entstehen. Somit sind sie super zum Fesseln geeignet.


Ist man intimerem oder sexuellem Kontakt nicht abgeneigt, so kann ein Tanga auch sehr leicht zur Seite gezogen werden und stört beim Spielen eigentlich kaum. Aber man kann den Spielbereich auch schnell wieder bedecken und somit nur ein kleines Zwischenspiel belassen.



Tangas und Shibari scheinen also wunderbar zusammen zu passen. Aber was kann man zur Auswahl der Tangas sagen?



Was sollte ein guter Tanga haben


Zunächst mal kann man es natürlich schwer verallgemeinern, da die Geschmäcker und das was man damit ausdrücken möchte eben sehr unterschiedlich sind. Dennoch versuche ich hier ein paar meiner Ideen euch mitzugeben, die euch vielleicht auf andere Gedanken bringen.


Zunächst mal sollte ein Tanga einen guten Schnitt haben, nicht zu locker und nicht zu knapp sein. Ein guter Schnitt betont dabei die Figur des Modells. Hat es zum Beispiel einen tollen Hintern, so möchte man nicht, dass die Linien des Tangas über diesen gehen, sondern sollen diese den Hintern einfassen und ins rechte Licht bringen. Bei einem Bunny mit Schwanz und Eiern, möchte man, dass dies vielleicht etwas gepusht wird, dass es mächtiger wirkt (oder eben gerade nicht und es weggedrückt wird). Aber auch die Passform ist wichtig, dass der Tanga alles bedeckt und nicht dass am Ende Genitalien an der Seite rausschauen. Ähnliches gilt für die Rückansicht. Werden die Beine gespreizt, so kann es bei einigen Tangas sein, dass der dünne Stoff den Anus nicht mehr bedecken kann. Gewollt oder ungewollt kann man hiermit spielen, sollte man sich aber eben bewusst sein.


Noch schwammiger werden die Empfehlungen, wenn es um die Bedeutung des Tangas geht. Er kann Selbstbewusstsein ausstrahlen, aber auch etwas Puristisches haben. Entsprechend unterschiedlich können die Empfehlungen für Farbe und Design ausfallen. Soll eher auf das Selbstbewusste Wert gelegt werden, so kann mit kräftigen und bunten Motiven gespielt werden, wie Neonfarben, Rot, Glitzer, Spitze, Leoparden-Muster und dergleichen. Für meinen persönlichen Geschmack würde ich aber nicht zu wild hierbei werden, um nicht zu sehr vom Bondage abzulenken. Für mich ist hier das Minimalistische, das Ästhetische und das Puristische sehr von Bedeutung, weshalb ich eher zu einfarbigen Modellen greifen würde, die farblich auch zu den Seilen passen. Für mich sollte hierbei der Tanga das Model unterstützen und mein Bunny ins rechte Licht rücken und selber weniger Aufmerksamkeit generieren, weshalb ich hier eher zu weiß oder schwarz tendieren würde.


Tangas mit großer Werbeschrift würde ich eher vermeiden. Für mich widersprechen sie sowohl dem Konzept des Selbstbewusstseins, da man sich hier mit fremder Legitimation bedeckt, wie auch dem Konzept des Puristischen, da man die Marke nicht braucht. Sie lenken zu sehr vom Model ab und versuchen den Fokus auf etwas anderes zu lenken.


Beim Material würde ich vor allem nach etwas Weichem schauen. Bade-Tangas aus elastischem Material scheinen sich sehr gut anzupassen, ohne dabei zu sehr zu drücken. Sie sind zudem meistens langlebiger, besser verarbeitet und etwas netter vom Schnitt, da sie direkt zum Zeigen gemacht wurden. Aber auch sehr einfache Tangas können wunderbar funktionieren.




Fazit

Ich muss zunächst mal ganz klar sagen, dass ich von ein paar positiven Erfahrungen nun nicht alles direkt als hot bezeichnen würde, nur weil es ein Tanga ist. Auch steht ein Tanga nicht jedermensch und er kann nur das in Szene setzen, was da ist. Passt der Tanga also zu einem Menschen? Passt er zum Stil, den ich darstellen möchte? Welches Modell passt zu meinem Model? Oder ist eine andere Bekleidung besser? Oder vielleicht doch eher nackt?


Bisher war ich ja doch ein starker Fan von Slip-Boxer an meinen Models, also enge Boxer mit knappem Schnitt unter der Hüfte. Aber nun habe ich definitiv auch erstmal ein paar Tangas für meine Models bestellt und werde da auch wohl noch etwas mehr experimentieren.


Was sind Eure Erfahrungen? Welche Tangas tragt ihr gerne und auf was achtet ihr hierbei? Wie fühlt ihr euch als Model darin? Und was mögt ihr gar nicht an Tangas? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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